Wie kommst du zu deiner Berufsentscheidung
Berufsentscheidung

Wie kommst du zu einer Berufsentscheidung?

Zum Schuldende ist die Berufswahl oder genauer die Wahl des weiteren Bildungsweges für viele eine schwierige Frage. Der Bildungsweg ist keine endgültige Berufsentscheidung, aber er soll dahinführen und kann ggfs. Wege verbauen. Das mag der Grund für viele sein, ein Abitur zu machen, um sich alle Chancen offenzuhalten. Abschlüsse sind aber kein Garant für zufriedenstellende Berufsperspektiven. Es ist nützlich viele Aspekte in die Überlegungen einzuschließen. Hier einige Hinweise für den Entscheidungsprozess.

1. Schulfächer als Grundlage für eine Berufsentscheidung

Viele nehmen ihre Schulfächer als Grundlage für weitere Entscheidungen. Dann müßte eine gute Mathe-Note zu einem Mathematik-Studium führen. Geschichte war vielleicht kein beliebtes Fach, was daran gelegen haben kann, dass keine interessanten Themen behandelt oder die Art als langweilig empfunden wurde. Das sollte nicht ablenken. Fächer, sofern Noten nicht durch Auswendiglernen erlangt wurden, können Hinweise geben, was uns daran interessiert oder welche Fähigkeiten entwickelt haben, also etwa analytisches Denken. Dabei können wir uns fragen, ob das so viel Spaß macht, mit dieser Fähigkeit einen Beruf zu gestalten.

Damit lösen wir uns von konkreten Aufgaben, z.B. etwa der Differentialrechnung. Mathematik z.B. schult im logisch-abstrakten Denken, Geschichte uns kann Machtprozesse aufzeigen und Deutsch kann uns differenziertes Ausdrucksvermögen vermitteln. Latein lehrt eher strukturelles Umgehen mit einer Sprache, die modernen eher Sprachgefühl, was jedoch vom Fokus der Lehrer abhängt. Somit sind viele Erfahrungen sehr individuell.

Wir sehen, welche Fähigkeiten wir dabei gelernt haben und gerne machen, nicht weil wir sie nun können, sondern weil dieses Denken oder die Vorgehensweise uns gefällt, dass wir es gerne immer wieder einsetzen möchten. Wer gute sprachliche Ausdrucksmöglichkeiten hat, kann, muss aber nicht Journalist oder Schriftsteller werden, sondern kann diese Fähigkeit auch anders nutzen. Es geht also auch darum, mit welchen Fähigkeiten ich hauptsächlich arbeiten möchte.

Dazu kann der Blick auf den Freizeitbereich helfen.

2. Freizeitaktivitäten als Hinweis für die Berufswahl

Unsere Aktivitäten in der Freizeit werden oft übersehen, weil die Schulfächer ein so großes Gewicht haben. In der Schule müssen wir viele Aufgaben und Fächer machen, in der Freizeit machen wir Dinge, bei denen wir motiviert sind und eigene Interessen haben. Das sagt viel über uns aus. Wenn wir gerne Fußballspielen kann das mit unserem Wunsch zusammenhängen, mit Freunden zusammen zu sein. Für unsere Fitness bevorzugen wir vielleicht Joggen oder Fahrradfahren. Spaß am Fußball muss nicht bedeuten gleich Profifußballer zu werden, es kann uns als Ablenkung oder für Freundschaften reichen und zudem noch die Fitness fördern.

Bei anderen Aktivitäten sind wir oft sehr motiviert, machen wir sehr viel oder können die Zeit vergessen. Auch kann es, muss aber nicht die Themen oder Tätigkeiten allein gehen. Was machen wir da wirklich: Sammeln, Dokumentieren, Wissen aneignen, Analysieren? Das sagt etwas über unsere Präferenzen und Interessen aus. Auf manches sind wir zufällig gestoßen, anderes ging von uns aus. Was ist gerade aktuelles Interesse, womit möchten wir uns auch beruflich beschäftigen? Wichtig ist herauszufinden, was genau uns dabei Spaß macht und wir gerne machen. Willst du das 1zu1 auf einen Berufswunsch übertragen oder nicht?

Es geht also um mehr als konkrete Fächer oder Themen, sondern auch um die Tätigkeiten, die du dabei gerne gemacht hast. Nicht jede beliebte Aktivität ist gleich ein Beruf. Wenn du Freunden gerne Ratschläge gibst oder gefragt wirst, wenn es mal Probleme gibt, muss das nicht bedeuten, jetzt gleich Psychotherapeut zu werden. Das mag eine von anderen geschätzte Fähigkeit sein, du machst es als Freund gerne, muss aber kein Beruf werden. Manches machen wir, weil es in unserem Umfeld gefragt ist.

Unser Umfeld hat wesentlich Einfluss auf uns.

3. Externes Umfeld als Einflussfaktor für unsere Entscheidung

Unsere Freunde beeinflussen wesentlich unsere Interessen. Wir möchten dazugehören und dann machen wir vieles mit. Das kann unsere entstehenden Lebensanschauungen gehörig prägen, muss für unsere Berufswahl nicht ausschlaggebend sein. Wir können bestimmen, was wir machen wollen und wie wir dafür sein wollen. Bei unserer Berufswahl geht es nicht um eine erwünschte Akzeptanz anderer, sondern das Potenzial zu entwickeln, das wir für unseren, zu uns passenden Wunschberuf brauchen.

Schule hat wesentliche, oft unbewusste Einflüsse auf uns. In der Schule lernen wir Anforderungen zu erfüllen, das Leistung und Anstrengung zu Erfolg führt und sind auf intellektuelle Fähigkeiten fokussiert. Wir können unsere kreativen und eigenständigen Seiten fördern, wenn wir das für unsere beruflichen Wünsche brauchen. Neben Wahl des Themas oder Faches müssen wir uns persönlich und sozial entwickeln, wie wir werden wollen oder müssen, wenn wir unseren Beruf gut ausüben wollen. Oft sind das die entscheidenden Faktoren für den beruflichen Erfolg.

Unsere Inneren Motive spielen auch eine Rolle. Die müssen zum Beruf passen. Unser Inneres Warum ist so wichtig, weil es uns antreibt, auch wenn es mal nicht so gut läuft oder schwierig ist. Wenn ich viel Geld verdienen will, aber nicht helfen, dann ist Arzt nicht der passende Beruf und der Weg dahin eher eine Qual.

4. Reflexion über eigene oder übernommene Motive

Eltern können auf unsere Weltsicht entscheidenden Einfluss haben. Akademiker sehen die Welt anders wie Arbeiter als Eltern. Das zu wissen kann helfen, gedankliche Beschränkungen überwinden und sich für neue Sichtweisen und berufliche Einstellungen zu öffnen. Dazu müssen wir uns von den prägenden Einstellungen lösen, die uns hindern, unsere eigenen beruflichen Vorstellungen zu verwirklichen.

Oft sind uns wir dieser Einflüsse nicht bewusst, sondern wir leben und handeln nach ihnen. Um andere Sichtweisen zu sehen und zu entscheiden, welche Anschauungen für uns gut sind, müssen für uns öffnen, ggfs. andere Menschen beobachten und sehen, nach welchen Einstellungen sie handeln. Das ist oft nicht direkt erkennbar, keiner offenbart alle seine Grundanschauungen, vor allem nicht, wenn sie ihm selbst nicht bewusst sind.

Es ist also wichtig, sich aller übernommen Einstellungen bewusst zu werden, um eigene zu kreieren, die wir für die Verwirklichung unserer Wünsche brauchen. Das kann erhebliche innere und äußere Konflikte hervorrufen; denn Akzeptanz von Eltern und anderen ist uns durch vielfältiges Grenzen setzen für unser Bedürfnis nach Liebe und Anerkennung überlebenswichtig geworden. Das Vermeiden, sich damit auseinanderzusetzen, führt zu Entscheidungen, die sich als schwierig herausstellen, weil unerkannte Grenzen uns bremsen. Wir können dann unser Potenzial nicht voll entfalten, sondern schleppen für unsere Wünsche dysfunktionale Glaubensätze mit, die uns behindern oder sogar blockieren können.

5. Wie nun vorgehen?

Das sind vielfältige zu überdenkende Aspekte, wenn wir zu einem zu passenden Beruf kommen wollen, den wir gut und erfolgreich ausüben wollen. Die Berufswahl ist immer ein Prozess, wichtig ist nur ein guter Einstieg. Er sollte zu unseren Vorlieben, Fähigkeiten und Interessen gut passen und unserer persönlichen Entwicklung entsprechen, also leichtfallen. Das fördert unser Wachstum und Entwicklung in allen wichtigen Bereichen und bereitet auf die Berufsentscheidung vor.

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