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Welcher Beruf passt zu mir?

Meine wichtigste Aufgabe als Karriereberater ist es Ihnen zu einer Antwort auf die Frage „Welcher Beruf passt zu mir?“ zu verhelfen. Soll der Beruf eine erfüllende Aufgabe sein, die Sie täglich mit Freude ausüben, müssen Sie sich von den Erwartungen ihres sozialen Umfelds, Vergleichen mit anderen Menschen und technischen und wirtschaftlichen Trends in der Gesellschaft möglichst lösen. Viel wichtiger ist es, sich auf seine Eigenschaften zu konzentrieren. Nur eine berufliche Tätigkeit, die mit den individuellen Talenten, Interessen und Charaktereigenschaften im Einklang steht, und ein Weg, der auf dieser Grundlage die eigenen Potenziale entwickelt, führt zu dauerhafter Zufriedenheit.

Nehmen Sie sich ausreichend viel Zeit, diesen Prozess sorgfältig und mit einer Betrachtung von vielen Seiten zu durchlaufen, und reflektieren Sie gründlich über sich selbst. Wenn Sie dazu bereit sind, kann ich einen Weg zeigen, wie Sie den wirklich zu Ihnen passenden Beruf finden. Aufrichtigkeit zu sich selbst istr ganz wichtig.

Persönlichkeitsanalyse

Fangen wir mit einer Betrachtung Ihrer Person und aller Facetten Ihrer Persönlichkeit an. Als Tipp schreiben dazu Ihre Erkenntnisse auf und lassen Sie Ergänzungen oder Änderungen zu. Das Erfassen Ihrer Ideen hilft bei einem Überblick und zusammenfassend für ein schlüssiges Gesamtbild. Planen Sie viel Zeit ein, um folgende Fragen zu beantworten:

1. Welche (Charakter-)Eigenschaften zeichnen Sie aus?

Erstellen Sie eine Liste von Eigenschaften, die Ihre Person beschreiben, was typisch für Sie ist, was Anderen an Ihnen gefällt, welche Adjektive andere Ihnen zuschreiben. Denken Sie darüber nach, mit welcher Beschreibung Sie sich in einem persönlichen Gespräch charakteristisch vorstellen würden.

Schauen Sie sich vielfältige Situationen aus Schule, beruflicher Umwelt, Freizeitaktivitäten und ihrem sozialen Umfeld an. Beschreiben Sie, wie sich verhalten, wie andere auf Sie reagieren und Sie einschätzen, welche Eigenschaften Ihnen wichtig sind. In welcher Situation fühlen Sie sich gut und welche sind schwierig; brauchen Sie z.B. viel Zeit für sich oder suchen Sie viel Kontakt mit anderen, das kann ein Hinweis sein, ob sie lieber alleine oder in einer Gruppe arbeiten wollen.

Fassen Sie zusammen, verschaffen Sie sich einen Überblick und finden prägende oder eher selten auftretende Eigenschaften. Und das ist wichtig: ergänzen oder ändern Sie, solange bis Sie der Meinung sind, das bin ich!

2. Welche Stärken, Talente oder Fähigkeiten haben Sie?

Alles, was Sie besonders gut können und was Ihnen schon immer leichtgefallen ist, notieren Sie. Das können Fächer in der Schule, mit denen Sie gut zurechtgekommen sind, sein, etwas, wofür Sie Lob und Anerkennung erhalten haben, oder Tätigkeiten in der Freizeit, die Sie gerne machen oder von Ihnen geschätzt werden. Bei welchen Themen oder Anlässen bittet man um Ihre Hilfe, fragt nach Ihrem Rat, welche Tätigkeiten machen Sie im Alltag immer wieder gerne. Können Sie etwas gut organisieren oder möchte man von Ihnen Erklärungen oder Hilfe haben. Was fällt Ihnen leicht? Aus allen Situationen lassen sich Begabungen ableiten, die für eine berufliche Tätigkeit nützlich sind.

3. Was motiviert Sie, wann sind Sie besonders engagiert?

Immer wenn Sie Handeln sind Sie motiviert. Was muss bei Ihnen oder im Umfeld sein, damit Sie eifrig und engagiert an die Arbeit gehen. Motiviert Sie Wettbewerb zu hoher Leistung oder wenn Aufgaben eine Herausforderung für Sie sind. Wann empfinden Sie, etwas Sinnvolles zu tun, muss es ein Beitrag zum Allgemeinwohl sein oder arbeiten Sie am liebsten für ihre eigenen Interessen? Wollen Sie helfen oder einer Institution dienen? Sind Sie wissbegierig, brauchen Sie Abwechslung oder ist Ihnen Lob und Anerkennung wichtig. Ein Beruf, in dem Sie aus innerem Antrieb handeln, können Sie auch in schwierigen Phasen durchhalten oder ungeliebte, oft aber notwendige Aufgaben durchstehen.

4. Was ist Ihnen wichtig, welche Werte bestimmen Ihr Handeln?

Werte sind Eigenschaften, Leitlinien oder Maßstäbe, die Ihnen wichtig oder für Sie erstrebenswert sind, und nach denen wir, auch unbewusst, unser Handeln ausrichten. Werte drücken das aus, was Sie für gut oder wichtig halten, Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit, Fleiß, Disziplin, Gerechtigkeit oder Freiheit etc. Sind Sie eine Person, die Toleranz schätzt, wollen Sie besonders effizient sein oder sind Sie ein an Macht orientierter Mensch. Werte liegen auch in Glaubenssätzen wie „Alles wird gut“, also Optimismus, oder „lieber sicher“, also hohes Sicherheitsbedürfnis. Können Sie symbolisch Berufe (z.B. Strafverteidiger/Manager) ausschließen oder andere in den Fokus (z.B. Polizist/Spezialist) rücken und warum?

5. Was brauchen Sie/welche Befürfnisse haben Sie?

Was brauchen Sie, um sich wohlzufühlen – bei der Arbeit, im Privatleben oder bei der Freizeitgestaltung. Sind Sie ein systematischer Mensch, der gerne strukturiert und planvoll vorgeht, für den sind chaotische Arbeitsumgebungen weniger geeignet. Kommen Sie bei der Zusammenarbeit mit anderen Menschen erst richtig in Fahrt, dann sollten Sie einen Beruf meiden, in dem man alleine in einem Arbeitszimmer etwas entwickelt. Streben Sie nach Individualität und Aufmerksamkeit, sollten Sie sich keinen Beruf suchen, der in Anonymität bleibt. Wollen Sie lieber etwas in Ruhe ausarbeiten oder gewinnen Sie Ihre Erkenntnisse im Gespräch mit anderen.

Wichtig ist, die grundlegendsten Bedürfnisse in einem Beruf zu verwirklichen, sonst fühlt man sich schnell unwohl, es fehlt die Energie und Sie können Ihre Bestleistung nicht abrufen

6. Welche Interessen sind stark ausgeprägt?

Interessen sind auch eine Frage der Chance oder Gelegenheit – wenn man kein Instrument spielt, kann man seine Musikalität nicht ausleben. Beliebte Hobbies oder Freizeitbeschäftigungen können Aufschluss darüber geben, was beruflich zu Ihnen passen könnte. Manche Tätigkeiten lassen sich direkt ins Berufsleben übertragen: wer gerne schreibt, kann einen Beruf als Journalist, Autor oder Werbetexter anstreben. Basteln Sie gerne, dann macht es Ihnen Spaß, kreativ Elemente zu etwas Neuem zusammenzufügen.

Aber wer z.B. gerne Tennis spielt, muss nicht gleich Profi werden, sondern kann unterschieden, zwischen dem, was als Ausgleich oder zur Entspannung Spaß macht, und was sich für eine berufliche Tätigkeit anbieten könnte. Und, Interessen können sich ändern, also was ist Ihnen wichtig bei Ihren Interessen.

7. Welche Berufswünsche hatten Sie als Kind?

Die Träume von Kindern sind vielfach Fantasien, die mit konkreten Berufsvorbereitungen nichts zu tun haben: manche Berufswünsche können konkret verwirklicht werden, bei anderen zählt mehr die Vorstellung, der dahinterliegende Gedanke: Wollten Sie Arzt oder Krankenschwester werden, passen dann vielleicht Berufe, die mit Heilen, Pflegen oder Helfen zusammenhängen, zu Ihnen. Wollten Sie Schauspieler oder Rockstar werden, dann wollen Sie gerne in die Öffentlichkeit oder blühen im Rampenlicht mit Unterhalten, Applaus und Bestätigung auf. Alles kann Hinweise geben, auf Tätigkeiten, die Ihre innersten Gefühle ausdrücken.

Fassen Sie alles Wesentliche zusammen, ggfs. mit Hilfe anderer, reflektieren und überdenken es, ob es Ihnen wirklich wichtig ist, ob prägend für Sie ist oder nur aktuell Ihren Wünschen entspricht. Legen sie die Ergebnisse ruhig noch mal beiseite und schauen es sich, ein oder zwei Tage später noch mal, ob Sie damit immer noch übereinstimmen.

Von der Person zum Beruf

Mit der Klarheit über sich selber ist ein wichtiger Schritt zu Ihren beruflichen Vorstellungen getan und Sie wissen, was gar nicht geht, und welche wichtigen Merkmale Ihre berufliche Perspektive erfüllen sollte. Daraus lassen sich Berufsbilder ableiten, die für Ihre Persönlichkeit besonders gut geeignet sind. Auch hier hilft schriftliches Notieren der Ergebnisse folgender Schritte.

1. Freie Ideensammlung

Fangen Sie beim Anschauen des bisher Notiertem an, Ideen frei fließen zu lassen: welche beruflichen Tätigkeiten passen am besten zu den Stärken, den Interessen oder dem persönlichen Profil. Ohne irgendetwas auszuschließen, auch scheinbar Abwegiges, alle Einfälle zulassen. Zunächst geht es um eine Sammlung von Möglichkeiten – die Prüfung auf Umsetzbarkeit kommt später. Gerne können Sie auch andere – Freunde, Partner oder gute Bekannte – einbeziehen. Die Perspektive Dritter kann auch helfen, von Ihnen bislang nicht gesehene Aspekte Ihrer Person aufzudecken. Gemeinsam kommen häufig mehr Ideen zustande, welche Berufe Ihnen liegen könnten.

Schon jetzt kann Ihnen auffallen, wieso Sie mit dem gegenwärtigen Beruf oder Berufsbildungsweg unzufrieden sind. Wer gerne Abwechslung, Improvisation, kreative Gestaltung und Bewegung liebt, sollte nicht Beamter werden. Wer Bilder, Luft und Menschen liebt, sollte nicht Zahlen als Buchhalter in einem Unternehmen verwalten.

Anregungen für Berufe unter 40stunden.de und whatchado.com

2. Finden des passenden Berufsbildes

Fragen Sie sich zu den jeweils gesammelten Ideen und Berufen intuitiv, welche Ihnen am besten entsprechen, welche Ihren Vorstellungen am nächsten kommt oder in welche Rolle Sie sich am liebsten sehen. Nach Ihrer ersten Auswahl ist es wichtig, sich genau und umfassend über die Berufe z.B. mit online-Recherche oder entsprechender Literatur zu informieren. Sich mit Leuten zu unterhalten, die in der Branche oder den Berufen bereits tätig sind, kann Ihnen ein realistisches Bild über den beruflichen Alltag und seine verschiedenen Tätigkeitsaspekte verschaffen.

Versuchen Sie mit Leuten aus Ihrem Bekanntenkreis oder beruflichem Umfeld ins Gespräch über deren Erfahrungen zu kommen. Ggfs. können Sie einen Vertreter des Berufs herausfinden und persönlich mit entsprechenden Fingerspitzengefühl diskret ansprechen, um mehr über den Alltag, seine Arbeit und Tätigkeiten zu erfahren. Je mehr Informationen Sie über den in Frage stehenden Beruf oder die Berufstätigkeit herausfinden können, umso leichter können Sie einen realistischen Einblick über die Berufsfelder bekommen und ob es dem entspricht, was Sie sich darunter vorstellen.

3. Weg zur Verwirklichung des erwünschten Berufes

Nun haben Sie eine Reihe von Berufen oder Berufstätigkeiten, die für Sie geeignet sind und erfüllend sein bzw. werden könnten. Nun geht es darum, diese berufliche Perspektive umzusetzen und auf welchem Weg es möglich ist, diese zu erreichen. Je nach Schulabschluss, Berufsausbildung oder Studium haben Sie schon die Voraussetzungen dafür oder Sie haben schon Berufserfahrungen, die für die Tätigkeit nützlich sind. In jedem Fall müssen Sie herausfinden, welche Voraussetzungen Sie brauchen, um in diesem Beruf tätig werden zu können.

Für manche Berufe ist ein Hochschulstudium oder eine Berufsausbildung notwendig, andere können mit Weiterbildung oder zusätzlichen Erfahrungen, über die Sie alles herausfinden sollten, ausgeübt werden. Lebensumstände, Alter oder Prioritäten können dazu führen, diesen Weg nicht weiter zu verfolgen.

Denken Sie daran, dass es viele Möglichkeiten gibt, Fernstudium, Abendunterricht oder Studienkredit, ein Aufstiegsstipendium, um seinem Ziel näher zu kommen. Wenn Sie etwas wirklich wollen, dann lohnt es sich dafür Zeit, Geld und Anstrengung zu investieren. In manchen Fällen reicht auch eine gezielte Weiterbildung, um sein Berufsziel zu erreichen. Wenn Sie eigene Ideen oder genaue Vorstellungen haben, wie ihre Tätigkeit am besten aussehen soll oder was sie machen wollen, lohnt es sich, über eine Selbständigkeit oder ein eigenes Unternehmen nachzudenken. Groß denken und mit Mut angehen.

Sicherlich finden Sie auch ein oder zwei Personen, die Sie bedingungslos oder mit konstruktiver Kritik unterstützen. Nutzen Sie den Vorteil, dass ein Mentor, Coach oder Karriereberater Sie bei Ihrem Vorhaben, ihren Traumberuf zu verwirklichen, sachkräftig beraten kann.

Grenzen überwinden und neue Horizonte erschließen

Alles Neue macht erstmal Angst oder löst oft Zweifel aus: schaffe ich das? Sollte ich nicht mit den bestehenden Möglichkeiten zufrieden sein, anstatt meinen Beruf zu wechseln, oder lieber eine Ausbildung machen als ein langes Studium. Was ist, wenn es nicht gelingt, was sagen dann die anderen?  Fragen und Zweifel sind die größten Hindernisse für etwas Neues, Unbekanntes oder Veränderung. Lassen Sie sich ruhig Zeit für die Entscheidung, überlegen Sie sich, ob Ihre Möglichkeiten reichen oder wo und wie Sie Unterstützung erhalten können.

Fangen Sie innerlich an, mutig zu sein. Wer seine Gedanken, Träume und Visionen annimmt, öffnet seine Wahrnehmung. Chancen oder neue Möglichkeiten kommen scheinbar wie von selbst auf Sie zu. Glauben Sie an sich und vertrauen Sie Ihrer inneren Stimme: „das will ich, das passt zu mir“ oder auch „das schaffe ich“. Es sind weniger die äußeren Bedingungen Hindernis für Ihren Weg zum Traumberuf, sondern Ihre Gedanken und Ihre Einstellung, ihr mindset.

Seien Sie es sich selber wert und finden Sie mutig Ihren persönlichen Weg.

Reinhard Goehrtz - Berufscoach für Schüler, Abiturienten und Studenten

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