Berufsfindung

Tipps zur falschen Berufsfindung

Zum Schulende haben viele nur vage Vorstellungen über das, was sie machen wollen. Am einfachsten für die Berufsfindung erscheint es dann, für alle die z.B. ein Abitur haben, sich für ein Studium zu entscheiden, aus dem viele Möglichkeiten entstehen können, also etwa die üblichen Fächer wie Betriebswirtschaftslehre, Jura oder für die technisch orientierten ein Ingenieurstudium. Oder, wenn ein Studium nicht als das Richtige erscheint, eine Ausbildung zu machen, mit den Klassikern Industriekaufmann, Banklehre oder Mechaniker bzw. ihre Weiterentwicklungen wie z.B. Mechatroniker.

Falsche Vernunft kann Potenzial für Karriere und Leben verschenken

Alle Bildungswege, die vor allem eins versprechen, dass es dafür später einen Arbeitsplatz gibt, der im Vergleich etwa zu einem Frisör auch ein gutes Einkommen ermöglichen kann. Das klingt „vernünftig“ und nach angemessener „Sicherheit in der Zukunft“. Dagegen kann keiner etwas haben. Wenn dann noch eine bekannte Universitätsstadt oder ein großes Unternehmen hinzukommt, scheint man alles richtig gemacht zu haben.

Die Erfüllung von Vorgaben in der Schule war normal, auch konnte es wichtig gewesen sein, für sozialen Kontakt in der PeerGroup sich anzupassen. Im Studium oder bei einer Ausbildung in einem Unternehmen entstehen aber keine Berufswünsche, berufliche Entscheidungen richten sich nach dem Angebot im Markt. Das Vorgehen kommt oft auch durch Erfahrungen von Verwandten, die gerne „Ratgeber“ sein wollen, zustande. Anpassung oder Zufall ist kein guter Ratgeber für die Berufsfindung.

Tipps für die falsche Berufsfindung

Juristen braucht man immer!‘ Als einziger Grund ohne Talent für logisch-analytisches und abstraktes Denken oder sprachliche Begabungen ist es im Bildungsweg schwierig. Ohne erstes Staatsexamen bleiben nur andersartige, wenig aussichtreiche berufliche Perspektiven. Ein an Fähigkeiten orientierter Berufswunsch fällt leichter.

Ohne den Ingenieur geht gar nichts!‘ Ohne naturwissenschaftliche und mathematische Neigungen oder räumlich-technisches Denken fällt der Weg schwer. Auch bei hoher Zielmotivation bleibt ein sich durch Anforderungen quälen. Bessere Entwicklungschancen entstehen bei talentorientierter Berufsfindung.

In der Wirtschaft gibt es die meisten Jobs!‘ Gute Arbeitsplätze gibt es in vielen Bereichen. Effizienzorientierte Umsetzung für Unternehmensziele oder Arbeit in renommierten Unternehmen reicht als Motivation oft nicht aus. Persönliche Neigungen erfüllen den Berufsweg stärker.

Lehrer arbeiten halbtags und haben viel Ferien‘ oder vielfach noch nach den selbst erlebten Beispielen ‚das kann ich viel besser‘. Ohne psychische Stärke, die Bereitschaft, fachliche Schwierigkeiten von „begriffsstutzigen“ Schülern zu überwinden oder gegen mangelnde Aufmerksamkeit oder Störungen zu kämpfen, wird es wohl kein pflegeleichter Spaziergang. Auch Eltern haben natürlich nur die begabtesten Kinder, deren Förderung nur wegen Unfähigkeit der Lehrer nicht gelingen will. Aus Schülersicht sieht vieles anders aus. Aber dieser Weg hat den Vorteil, er ist schon „bekannt“. Alles andere in ungewiss und unbekannt.

In diesen Sätzen mag zwar ein wahrer Anteil sein, aber sie sagen wenig über die eigenen Talente, Neigungen oder Wünsche, und nur das trägt dauerhaft oder macht zufrieden.

Unüberlegte Entscheidungen wirken sich auf das Berufsleben aus

Genau das, unbedachte Entscheidungen, aber führen zu einer Situation, sich durch Pflichten quälen müssen und mit Rationalisierungen oder falscher Vernunft etwa „ich muss alles zu Ende machen, sonst habe ich versagt“, „so schlimm ist es doch gar nicht“ oder „wenn ich erst mal Geld verdiene, wird alles besser“.

Mit Geld allein lässt sich Zufriedenheit nicht kaufen, höchstens etwas, was gefällt und damit lässt sich ein gutes Gefühl erzeugen. In der Berufstätigkeit wird es nicht besser, weil die Aufgaben dem Bildungsweg ähnlich sind – wenn es da nicht gefällt, wieso dann im Job? -, und nach einem Studium sogar oft noch die für manche krasse Erfahrung hinzukommt, welche scheinbar unwichtigen Aufgaben oder Kleinigkeiten im Alltag der Praxis erfüllt werden müssen, im Vergleich zu den Themen im Studium mit oft grundlegenden oder Unternehmen oder Gesellschaften steuernden Denkmodellen.

Oft verlagert sich im Berufsleben die Argumentation. Viefach sind die Empfindungen zur Arbeitstätigkeit zwiespältig, z.B. Stolz über renommierten Arbeitgeber, aber Unzufriedenheit über Aufgaben oder Klima und Unternehmen, aber eben mit dem „Trostpreis“ Gehalt dort nicht schlecht bezahlt. Oder bei anderen Arbeitsverhältnissen sind es finanzielle Verpflichtungen, die einem scheinbar zwingen, einen „wenig geliebten Job“ ertragen zu müssen. Das mögen manche nicht wahrhaben wollen, aber nach Umfragen sind über zwei Drittel aller Beschäftigten unzufrieden mit Ihrem Jobs.

Das muss für Ihre Kinder nicht sein!

Zur Berufsfindung das eigene Potenzial nutzen

Erst der Fokus auf das eigene Potenzial, seinen Fähigkeiten, Interessen und Wünschen führt zur passenden Berufsfindung. So fällt es leichter. Ein Beruf kann Spaß machen. Ein Beruf kann zu den Neigungen und Leidenschaften passen. Ein Berufsweg kann motivierend sein, weil in ihm Talente verwirklicht werden. Dann fallen auch schwierige Umwelten leichter.

Das schließt nicht aus, dass die Arbeitsbedingungen oder Beziehungen nicht immer optimal sind, aber sie haben eine andere Sichtweise, auf sich selbst, und etwas, was Ihnen Spaß macht. Wenn sie etwas nicht ändern oder es nicht annehmen können, dann haben sie immer noch Ihre Stärken und können sich Umgebungen oder Bedingungen suchen, die für sie angenehmer oder zufriedenstellender sind. Also dahin gehen, wo ihre Stärken besser geschätzt werden, wo sie gebraucht werden.

Eine gewünschte berufliche Tätigkeit zu haben, lässt andere Faktoren in einem anderen Licht erscheinen. Vor allem, andere Faktoren lassen sich leichter ändern, der falsche Beruf nicht so einfach. Das erfordert mehr Aufwand an Zeit oder Geld, um dann das Richtige zu verwirklichen.

Zudem aber erst noch genau die Gründe für die Unzufriedenheit herauszufinden, welche Stärken bislang nicht genutzt wurden oder was das wirkliche Potenzial ist. Der Beruf ist passend, der Potenzialen am ehestem entspricht, und der Bildungsweg am besten geeignet, in dem sich die Potenziale am leichtesten entwickeln lassen.

Vernunft ist nur die Leitplanke, in schwierigen Phasen dauerhaft dranbleiben zu können oder Lösungen für Probleme zu finden. Freude am Weg schafft zudem Raum für persönliches Wachstum, um Selbst“sicher“heit für zukünftige Herausforderungen zu gewinnen.

Aus Vernunft, sein Potenzial zu erkennen und sich selbst gut entwickeln zu können, entsteht eine Stärke, zukünftig gebraucht zu werden und somit Sicherheit für das Berufsleben.

Reinhard Goehrtz - Berufscoach für Schüler, Abiturienten und Studenten

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